Bärlauch - neu entdeckt
Eine alte Heil- und Gewürzpflanze erlebt eine kulinarische Renaissance
Botanisch gesehen gehört Bärlauch – Fachname Allium ursinum – zur Familie der Liliengewächse. Er ist in ganz Europa und Nordasien zu Hause, wo er den nährstoff- und humusreichen Boden von schattigen, feuchten Laub- und Auwäldern oder Parkanlagen bevorzugt. Sein saisonaler Auftritt hierzulande ist kurz: von etwa Februar bis April wachsen aus Zwiebeln lanzenförmige Blätter. Wenn die Blüten Samen bilden, zieht sich die Pflanze schon wieder zurück, bereit für den nächsten Winter. Am schmackhaftesten sind die Blätter vor Beginn der Blüte.
Jedoch Vorsicht beim Sammeln, denn Bärlauch-Blätter ähneln denen der giftigen Maiglöckchen und Herbstzeitlosen. Doch trotz der Ähnlichkeit lässt sich Bärlauch am Geruch unterscheiden. Bärlauch-Blätter entfalten beim Zerreiben zwischen den Fingern einen typischen, intensiven Knoblauchduft.
Köche schwören auf frische Blätter, weil sich die Aromen beim Kochen verflüchtigen. Für warme Speisen empfehlen sie, Bärlauch roh in das fertige Gericht zu mischen, damit er möglichst wenig erhitzt wird. Zum Trocknen eignen sich die Blätter nicht. Wer sie nicht frisch verarbeiten kann, sollte sie ganz oder auch fein geschnitten, eingefrieren oder für ein Pesto in Salz und Öl konservieren.